Dorfheiliger
Pfarrer Heinrich Hansjakob
Einweihung 1. Mai 2014 Burgunderhof Hagnau
Interview im Hagnauer Pfaffenblättle mit Hansjakob
Hochwürden, sie waren politisch ein Rebell im Priesterrock und werden in Hagnau auch wegen der Gründung des Winzervereins gerühmt und hoch und heilig verehrt.
Böse Zungen behaupten, Sie seien auch ohne Priesterrock ein Rebell gewesen. Gleich mehrere Kinder hätten sie in die Welt gesetzt und die ledigen Mütter der Schande überlassen. Was sagen Sie dazu?
Konkret kann und will ich dazu gar nichts sagen, aber ich habe in meinen Büchern deutlich gemacht, dass selbst die anständigsten Männer hin und wieder der sündigen Wollust des Weibervolks zum Opfer fallen, ohne dass sie sich wehren können.
Allerdings habe ich ein schüchternes Mädchen im Hotel durch meinen Sekretär Trunz wissen lassen, sie möge ungeniert kommen, ich sei den Damen gegenüber besser als meine Bücher.
Vielleicht soviel besser als die Bücher, dass dabei dann die Heinerle, Fritzle und Robertle auf die Weltkamen?
Das sind Vermutungen !
und sie werden dann von ihrem schlechten Gewissen und Nerventeufeleien geplagt, werden erpresst und müssen für die Ausbildung der Sprösslinge zahlen. Sind das auch Vermutungen ?
Ich bin Ihnen darüber keine Rechenschaft schuldig, Nur dem lieben Gott allein.
Haben Sie ihr neues Denkmal im Burgunderhof schon gesehen, das diese Thematik aufgreift?
Einer meiner angeblichen Urenkel hat es mir bei einem Gläschen Edelbrand gezeigt.
Und was sagen Sie dazu - Hans Jakob in Hosenträgern unterm Heiligenschein?
Ich schließe mich meinem Dichterkollegen Martin Walser an. Der Bildhauer, der diese Denkmäler macht, „ist ein Künstler der Groteske, der Satire und sanft-böswilligen Übertreibung.“
Hochwürden, wir danken für dieses Gespräch.